„Landesregierung betreibt Klimaschutz nur in Sonntagsreden“ 13. Februar 2019 „CDU und SPD setzen auf das falsche Pferd. Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2030 die klimarelevanten Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren. Da ist es nicht sinnvoll, eine völlig neue Infrastruktur für fossile Energieträger aufzubauen“, sagt Hans-Joachim Janßen, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen. „Aus den USA soll gefracktes Erdgas unter hohem Energieeinsatz verflüssigt zu uns geschifft werden. Die Verflüssigung ist sehr energieaufwendig und bei gefracktem Gas entstehen erhebliche Methanverluste. Das ist extrem klimaschädlich und belastet das Klima etwa 80-mal mehr als CO2“. LNG hat keine Zukunft – Neue Infrastrukturen für fossile Energien blockieren den Klimaschutz „Während sich die Landesregierung auf der einen Seite verpflichtet hat, bis spätestens zum Jahr 2050 nahezu vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen, will sie jetzt auf der anderen Seite LNG-Terminals genau in dem Zeitraum nutzen, in dem wegen des fortschreitenden Klimawandels eine radikale Abkehr von den fossilen Brennstoffen nötig ist. Die Unterstützung von Minister Bernd Althusmann für ein vermeintliches Prestigeobjekt macht einmal mehr deutlich: Klimaschutz ist für die Landesregierung nur in Sonntagsreden wichtig, im Alltagshandeln hat Klimaschutz keinen Stellenwert.“ „Die bereits bestehenden europäischen LNG-Terminals sind bereits unausgelastet, trotzdem wollen SPD und CDU Steuergelder in den Bau weiterer fossiler Infrastruktur stecken. Die Bundesregierung lässt sich – entgegen allen öffentlichen Bekundungen – eben doch von US-Präsident Trump erpressen und zementiert unter dem Deckmantel der Versorgungssicherheit für weitere Jahrzehnte unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern”, sagt Janßen. „Statt in fossile Infrastruktur zu investieren, sind Zukunftsinvestitionen erforderlich. Deutschland und Niedersachsen brauchen eine Forschungs- und Förderungsinitiative ‚Stromspeicher‘, damit endlich örtliche Überkapazitäten erneuerbarer Energien gespeichert und bei Lastspitzen eingespeist werden können.“ Hintergrund: LNG, die Abkürzung für englisch liquefied natural gas, ist durch Verdichtung und Kühlung verflüssigtes Erdgas, das mit Schiffen aus Amerika oder Afrika und Asien nach Deutschland gebracht wird. Die jetzt geplanten Terminals sollen vor allem US-amerikanisches Gas aufnehmen. Das wird vielfach durch Fracking gewonnen, bei dem erhebliche Klima- und Umweltschäden entstehen.